Marokko


Das Königreich Marokko liegt im Nordwesten Afrikas und grenzt an das Mittelmeer, sowie den Atlantischen Ozean. Das Land ist unfassbar vielseitig: von Wüsten aus Stein und Sand, Gebirgen, Oasen, bis hin zu Küsten. Aber auch, was die Menschen und ihre Kultur betrifft. Durch die geografische Nähe zu Spanien kann man sich im Norden sogar auf Spanisch verständigen, ansonsten eigentlich überall auf Französisch. Aber auch englisch war in den meisten Fällen kein Problem, da wir uns grundsätzlich immer an sehr touristischen Orten aufgehalten haben.

Wir waren zwei Wochen mit dem Auto unterwegs:
Tag 01 & 02 Fès
Tag 03 von Fès in die Sahara
Tag 04 Sahara
Tag 05 bis 07 Atlasgebirge
Tag 08 bis 10 Marrakesch
Tag 11 Agafay
Tag 12 & 13 Essaouira
Tag 14 bis 16 Taghazout

Am Vorabend ging es für uns von Hamburg nach Düsseldorf. Dort im Flughafen-Hotel übernachtet, sind wir um 4.00 Uhr morgens aufgestanden und entspannt zum Flughafen um die Ecke. Nur um dann panisch festzustellen, dass es der Falsche war. Zum Glück waren wir früh genug dort, sodass wir eine Stunde mit dem Taxi zum Richtigen eilen konnten und gerade rechtzeitig zum Boarding ankamen. Geflogen sind wir nämlich von Düsseldorf Weeze. Einem kleinen Flughafen, von dem ausschließlich Ryanair fliegt. Mit hauptsächlich Marokkaner:innen, die zum Ramadan ihre Familien besuchten, ging es knapp dreieinhalb Stunden nach Fès. Hier wurden wir abgeholt und zum Riad gebracht. Nun konnte es losgehen. 

Fès

Fès ist die größte der vier Königsstädte in Marokko. Die Altstadt (Medina) ist die älteste und größte in ganz Nordafrika und ein wahres Labyrinth. Vor allem an Sonntagen wird es hier richtig voll. Im Vergleich zu Marrakech sind die Straßen enger und es sind viel weniger Tourist:innen unterwegs. Da die meisten Sehenswürdigkeiten in der Medina liegen, kann man eigentlich alles zu Fuß erreichen. Auch unser Riad lag mitten drin, weshalb wir die ersten Tage kein eigenes Auto hatten.

Chouara-Gerberei

Das Gerberhandwerk hat in Marokko Tradition und Fès ist bekannt für die besonders gute Qualität seiner Lederwaren. Bereits im 12. Jahrhundert wurden sie deswegen bis nach Bagdad exportiert. Die Gerbereien liegen versteckt in den Innenhöfen der Medina, aber man kann von verschiedenen Stellen einen Blick hineinwerfen. In großen Becken kalken, gerben und färben die Arbeiter:innen die Tierhäute. Aber Achtung, es stinkt bestialisch. Um den Geruch wenigstens etwas besser auszuhalten, bekommt man am Eingang einen Strauß Minzblätter in die Hand gedrückt, die man sich vor die Nase halten kann. Ich fand Luftanhalten bzw. durch den Mund atmen und Nase zuhalten effektiver, aber so oder so ist man froh, wieder raus zu sein.

Für den Ausblick auf einer der privaten Terrassen muss man Eintritt zahlen. Viel handeln kann man nicht, aber auf 80 Dirham für uns beide konnten wir uns einigen. Hoch sind wir hier.

Sehenswürdigkeiten

Die Qarawiyin-Moschee ist das bedeutendste Bauwerk in Fès und eine wichtige Sehenswürdigkeit. Innerhalb der Moschee befindet sich auch die im 9. Jahrhundert gegründete Universität - die älteste Universität der islamischen Welt. Noch heute beherbergt sie zwei Fakultäten, für Theologie und islamisches Recht. Leider ist es Nicht-Muslim:innen allerdings nicht erlaubt, die Moschee zu betreten. Das gilt auch für viele andere religiöse Gebäude in der Stadt.

Ausnahme ist dabei die Medersa Bou Inania, eine Koranschule aus dem 14. Jahrhundert. Im Zentrum des quadratischen Innenhofs liegt der Waschbrunnen. Drumherum verteilen sich die Zimmer der Student:innen auf zwei Ebenen.


UNTERKUNFT IN FÈS

Palast der 1001 Nächte
Das Riad mit kleinem Innenhof und sonniger Dachterrasse wurde im 17. Jahrhundert von wohlhabenden Kaufleuten erbaut und liegt auf einem kleinen Hügel mitten in der Medina mit Blick auf die ummauerte Stadt. Wenn gewünscht kann Hayat, die Hausdame, für euch traditionelle Mahlzeiten zubereiten und ist da um zu helfen. Leider spricht sie kein Englisch, sondern nur Französisch.

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Nachdem wir am Morgen des dritten Tages gefrühstückt und ausgecheckt haben, sind wir mit dem Taxi zur Autovermietung gefahren und haben unser Auto abgeholt. Dann ging es siebeneinhalb Stunden Richtung Süden in die Sahara.

Auf dem Weg ging es durch Dörfer und Wohnsiedlungen, die teilweise aussahen wie in Mitteleuropa. In vielen Orten und an diversen Straßenständen konnte man Fossilien und Mineralien kaufen. Auf den Bergen lag im März teilweise noch Schnee und wir sahen ständig und überall Schafe, Ziegen und Esel. Womit wir aber überhaupt nicht gerechnet haben, waren die Affen, an denen wir plötzlich vorbeigefahren sind. Zufällig sind wir auf unserer Route nämlich durch den Monkey Forest gefahren. Die Affen leben dort allerdings nicht wirklich in der freien Natur, sondern halten sich hauptsächlich am Straßenrand auf, da sie von den Verkäufern mit Futter angelockt werden. Extra dafür würde ich nicht anreisen, aber als kleine Abwechslung auf der langen Fahrt war es super.

Sahara

Die Erg Chebbi Wüste bei Merzouga ist die wohl beliebteste Wüste in Marokko und sehr gut angebunden. Hier gibt es die größten Sanddünen des Landes, welche wir mit einer vom Hotel organisierten Jeeptour erkunden konnten. Drei Stunden ging es für uns beide mit dem Guide quer durch die Wüste, vorbei an Kamelen und Wüstencamps. Ziel war das Beduinen-Zelt seiner Familie, wo wir einen Tee bekamen, bevor es zurück ins Hotel ging. Da das Sitzen auf dem Dach ziemlich unbequem und immer windiger wurde, haben wir uns für den Rückweg reingesetzt. Ein absolutes Highlight wäre die Sichtung eines Wüstenfuchses gewesen, aber leider haben wir keinen entdecken können.

Den Rest des Tages haben wir am Pool verbracht.

Wer es etwas ursprünglicher haben möchte, sollte in die Erg Chegaga. Die größte Sandwüste Marokkos. Hier sind deutlich weniger Tourist:innen unterwegs.


UNTERKUNFT IN DER SAHARA

Sahara Pearl Hotel
Das Hotel am Rande der Dünen von Erg Chebbi bietet mehrere Zimmer, einige sogar mit Balkon und direktem Blick auf die Wüste. Wer mag, kann aber auch in einem der nahegelegenen Zelten übernachten. Das Frühstück ist reichhaltig, das Abendessen solide. Der Preis von 25 Euro pro Person ist aber nicht gerechtfertigt, vor allem für Vegetarier:innen. Besonders hervorzuheben ist das wirklich freundliche Personal. Der Koch erkundigte sich sogar persönlich nach dem Essen und war für einen kurzen Plausch immer zu haben. Ideal für ein oder zwei Nächte und ein bisschen Entspannung am Pool.

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Die nächsten Stops lagen nicht mehr so weit auseinander. Nach etwa drei Stunden sind wir bei der Todra Schlucht angekommen. Von dort ging es eineinhalb Stunden zu unserer Unterkunft in der Dades Schlucht. Am Tag drauf sind wir von hier drei Stunden weiter über Ouarzazate nach Aït-Ben-Haddou.

Auf unserem Weg sind wir vorbei an sogenannten Khettaras. Ein jahrhunderte altes, ausgeklügeltes System zur effizienten Bewässerung der Trockengebiete. Das Freilichtmuseum Jorf Khettaras ermöglicht einem in das weitverzweigte und hier mittlerweile ausgetrocknete Tunnelsystem hinabzusteigen. Von außen ist es an den Brunnenöffnungen zu erkennen, welche das Wasser früher für alle Bauern in der Umgebung nutzbar machte - in anderen Gegenden ist das bis heute möglich.

Das Atlasgebirge

Das Atlasgebirge ist ein riesiges Hochgebirge, das sich durch das gesamte Land zieht. Es wird in vier Gebirgsketten aufgeteilt: das Rif-Gebirge, der Mittlere Atlas, der Hohe Atlas und der Anti-Atlas. Der beliebteste Teil ist der Hohe Atlas, in dem auch wir ein paar Tage verbrachten. Die Landschaft ist wechselhaft - von grünen Hängen, Tälern und Oasen bis zu kargen Felslandschaften mit dem höchsten Berg Marokkos, dem Toubkal.

Todra & Dades Schlucht

Die Todra und Dades Schlucht sind die zwei beeindruckendsten Canyons in Marokko.

Die Felswände der Todra Schlucht sind teilweise 300 Meter hoch und an der engsten Stelle ist die Schlucht nur 10 Meter breit. Von hier aus geht eine 12 Kilometer lange, geschlängelte Straße zur Todra Schlucht. Entlang der Straße stehen Lehmdörfer und alte Kasbahs und einen Großteil der Strecke kann man mit dem Auto fahren. Aber auch große Busse sind hier unterwegs, sodass man hier selten alleine ist. Zusätzlich stehen viele Verkäufer:innen direkt in der Schlucht.

Wenn ihr den Ort bei Google Maps eingebt, führt euch dieser allerdings nicht zum korrekten Ziel. Gebt stattdessen Toudgha Tinghir ein oder folgt ab Tinghir den Schildern.

Durch die Dades Schlucht führt der gleichnamige Fluss Dadès. Über ihm verläuft eine etwa 62 Kilometer lange Straße durch die Schlucht. Das Highlight sind aber die Serpentinen. Das perfekte Foto bekommt man vom Parkplatz oder man genießt einen Tee im Restaurant des Riad Bleu Afriqua.

Wir sind auch noch ein Stück weiter gefahren. Hier sieht es fast aus wie in der Todra Schlucht. Wer also nur Zeit für einen Stop hat, sollte sich die Dades Schlucht anschauen und die Todra weglassen. Allein die Fahrt durch diesen Canyon ist wunderschön und führt einen auch an den Monkey Paw Mountains und anderen Gesteinsformationen vorbei.

Aït-Ben-Haddou

Die Wüstenstadt gehört zu den beliebtesten Filmkulissen der Welt und ist vor allem bekannt aus der Serie Game of Thrones.

Tagsüber ist es hier wirklich sehr voll. Weshalb wir erst am Abend zum Sonnenuntergang hoch zum Panorama View Point hochgegangen sind. Noch besser hat es mir am frühen Morgen gefallen. Da war ich mit nur einigen Wenigen komplett alleine und konnte die Stadt ganz ohne Verkaufsstände und Tourist:innen genießen.


UNTERKÜNFTE IM ATLASGEBIRGE

Chez Ichou Guesthouse
Im Herzen der Dades-Schlucht und nur knapp zehn Minuten Fahrt zum berühmten View Point entfernt, liegt das kleine Gasthaus. Es verfügt über zehn Zimmer, einen Pool, eine Dachterrasse mit einem Tauchbecken (bei unserem Besuch im März war es leider leer) und Blick auf das Flusstal und die Berge. Das hoteleigene Restaurant bietet ein festes und sehr leckeres Abendmenü an, auch eine vegetarische Variante.

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Wer es hier etwas schicker haben möchte, kann sich im Eden Boutique Hotel ein Zimmer buchen.

Kasbah Tebi
Die Kasbah befindet sich seit über dreihundert Jahren im Besitz der Familie Aït Ougram und liegt mitten im über vierhundert Jahre alten UNESCO Weltkulturerbe Aït Ben Haddou. Unter Einhaltung traditioneller Konstruktionstechniken und Verwendung authentischer Materialien haben die jüngsten Söhne das Elternhaus vor ein paar Jahren renoviert und zu einem Gasthof umfunktioniert. Tebi ist der Vorname ihres Großvaters.

Abendessen und Frühstück sind inklusive. Bei Kerzenschein und Live-Musik gibt es abends ein traditionelles Drei-Gänge-Menü. Das typisch marokkanische Frühstück kann auf der Terrasse genossen werden.

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Nach einem morgendlichen Spaziergang durch das UNESCO Weltkulturerbe und entspannten Frühstück auf der Terrasse, ging es für uns nach Marrakesch. Auf dem wunderschönen Weg durch die Berge sind uns immer wieder Massen an großen und kleinen Bussen entgegen gekommen. Alle unterwegs nach Aït Ben Haddou. Neben atemberaubenden Ausblicken sieht man hier vor allem Anhalter:innen und Menschen, die Kristalle verkaufen wollen.

Unser Auto haben wir auf einem Parkplatz am Rande der Medina geparkt. Für die drei Nächte und Tage mussten wir 180 Dirham gezahlt.

Marrakesch

Marrakesch oder Marrakech ist auch bekannt als ‘Rote Stadt’, ‘Ockerstadt’ oder ‘Perle des Südens’ und ist neben Fès, Meknès und Rabat eine der vier Königsstädte Marokkos. Zwischen Tradition und Moderne ist Marrakesch die wohl bekannteste Stadt Marokkos, obwohl Rabat die Hauptstadt ist. Die Stadtviertel Guéliz und Hivernage bieten modernste Infrastrukturen, Luxusboutiquen und internationale Konfektionsgeschäfte sowie breite, luftige Alleen. Uns hat es aber in der Medina und dem alten Stadtkern viel besser gefallen.

Medina

Die Souks von Marrakesch sind die größten in Marokko. Hier kann man sich stundenlang aufhalten und von Stand zu Stand ziehen. Zu Kaufen gibt es hier vor allem marokkanische Handwerkskunst wie Teppiche, Kleidung, Lederwaren oder Kunstgegenstände. Feilschen gehört absolut dazu, denn bei Tourist:innen starten die Verkäufer gleich mit weit höheren Preisen.

Djemaa El Fna & Place Des Epices

Der Hauptplatz von Marrakesch ist ein absolutes Muss. Auf dem Djemaa El Fna tummeln sich Musiker:innen, Akrobat:innen und Geschichtenerzähler:innen, aber leider auch Schlangenbeschwörer:innen und Menschen mit Affen. Hinzu kommen unzählige Stände, bei denen man die marokkanischen Küche kosten oder frische Säfte kaufen kann. Den besten Blick auf den Platz hat man abends auf einer der vielen Dachterrassen rund herum.

Schöner fand ich den Place Des Epices. Ein viel kleinerer Platz, auf dem viele Gewürzstände zu finden sind, aber auch Cafés und Restaurants.

El Badi Palast

Die heutigen Ruinen sollen einmal zum größten und einem der prächtigsten Palastanlagen in Nordafrika gehört haben. Der berühmte Saadier-Sultan Ahmed El Mansour ließ für den Bau hochwertige Materialien wie Gold und italienischen Marmor herbeischaffen. Doch bereits um 1700 hat er große Teile wieder abtragen lassen, um sich einen neuen Palast in Meknès zu errichten. Heute zeugen die Mauerreste, Türme und alte Treppen noch von dem einstigen Ausmaß der Anlage.

Den El Badi Palast fand ich von allen Sehenswürdigkeiten in Marrakesch am schönsten. Vielleicht auch, weil hier im Vergleich zu allen anderen Orten eher wenig los war. Sogar so wenig, dass die drei Damen selbst nach Einlass noch ganz entspannt die Hauptattraktion gesäubert haben.

Medersa Ben Youssef

Die Medersa Ben Youssef ist eine ehemalige Koranschule, die vom 14. Jahrhundert bis in die Sechzigerjahren gelehrt hat. Sie war die bedeutendste Koranschule Nordafrikas. Heute ist sie ein Museum. Selbst früh morgens um 9.00 Uhr waren wir nicht die Ersten und es füllte sich schnell.

Bahia Palast, Saadier Gräber & Koutoubia Moschee

Der Bahia Palast war Ende des 19. Jahrhunderts Sitz des Großwesirs und seines Harems. Benannt wurde der Palast nach seiner Lieblingsfrau. Das riesige Bauwerk ist rund 8.000 Quadratmeter groß und besteht aus rund 150 Zimmern, schönen Innenhöfen und Gärten, die allesamt besichtigt werden können.

Leider war es hier so unfassbar voll, dass man es gar nicht genießen oder auf sich wirken lassen konnte. Ich würde euch deshalb absolut empfehlen, direkt um 9 Uhr morgens hier zu starten und erst danach den El Badi Palast zu besichtigen. Dieser war auch noch gegen kurz vor 10 Uhr recht leer und liegt nur knapp 10 Minuten entfernt.

In der Grabanlage der Königsfamilie der Saadier-Dynastie wurden in der Zeit von 1557 bis 1664 insgesamt sieben Sultane und 62 Mitglieder ihrer Familien bestattet. Das angebliche Highlight war für mich allerdings den Eintritt von 100 Dirham absolut nicht wert. Für einen kurzen Blick in den Raum mit zwölf Säulen mussten wir zudem 20 Minuten anstehen.

Das Wahrzeichen von Marrakesch ist aber die Koutoubia Moschee. Mit ihrem 77 Meter hohen Minarett ist sie von eigentlich jedem Platz aus sichtbar. Nichtmuslim:innen ist der Zutritt allerdings verboten. Wer Glück hat, kann aber freitags einen Blick hineinwerfen, wenn die Türen zum Gebet geöffnet sind.

Jardin Majorelle & andere Gärten

Bevor es für uns weiter nach Agafay in die Wüste ging, sind wir mit dem Auto zum Jardin Majorelle gefahren. 1923 vom französischen Maler Jacques Majorelle angelegt, gehört der etwa 4.000 Quadratmeter große Garten mittlerweile zu den schönsten weltweit. Er ist seit 1947 öffentlich zugänglich, wurde aber zwischenzeitlich von Yves Saint Laurent und seinem Lebensgefährten und Geschäftspartner Pierre Bergé aufgekauft und diente dem Modedesigner erst als Inspiration und später als Rückzugsort. Sogar seine Asche wurde im Rosengarten verstreut. Direkt nebenan liegt deshalb auch das Yves-Saint-Laurent-Museum.

Heute kümmert sich eine Stiftung mit über zwanzig Gärtner:innen und Angestellten um den Erhalt und die Pflege der zahlreichen Planzen aller fünf Kontinente - neben einem Bambuswäldchen hauptsächlich Kakteen und Bougainvillea.

Eigentlich wollten wir auch noch in den Le Jardins de la Ménara, aber aufgrund der Zeit haben wir diesen ausgelassen.

Am einfachsten zu erreichen ist Le Jardin Secret. Dieser Garten liegt mitten in der Medina und im Gegensatz zum Jardin Majorelle muss man keinen Slot buchen, sondern kann ihn spontan besuchen. Allerdings ist es ziemlich voll und die Schlange kann recht lang werden. Wir haben diesen Garten deshalb ausgelassen und waren stattdessen im Cyber Park Arsat Moulay Abdesalam. Ein wirklich niedlicher und sehr hübsch angelegter Park.

Restaurants & Cafés

Marrakesch hat zahlreiche Restaurants zu bieten, meist über den Dächern der Stadt. Die beliebtesten, die ihr auch auf Instagram häufig finden werdet:

  • Bacha Coffee

  • Dar Cherifa

  • Dar Dar Rooftop

  • El Fenn Rooftop

  • Le Jardin Secret Rooftop Café

  • Les Jardins Du Lotus

  • L’Mida

  • Mizaan

  • Nobu Rooftop Garden

  • Otto

Mein absolutes Lieblingsrestaurant in Marokko war das Mizaan, super leckeres Essen in einer tollen Location.

Gerne wären wir auch ins Bacha Coffee Café gegangen. Es liegt im Dar El Bacha, einem der schönsten Paläste der Stadt, welcher seit 2017 in Teilen in das Musée des Confluences de Marrakech umgewandelt wurde. Doch einmal waren wir eine Stunde vor Schließung dort und alles war bereits voll, das andere Mal war die Warteschlange so lang, dass wir sicherlich hätten drei bis vier Stunden warten müssen. Reservieren kann man nämlich leider nicht.

Bei den meisten anderen auf dieser Liste würde ich euch eine Reservierung wärmsten empfehlen. Vor allem für das Wochenende und abends. Spontan haben wir in den meisten von ihnen keinen Tisch mehr bekommen.


UNTERKUNFT IN MARRAKESCH

Riad Alnadine
Das Riad liegt in einer ruhigen Sackgasse innerhalb der Medina. Unser Auto haben wir deshalb auf einem Parkplatz am Rand der Medina geparkt. Insgesamt gibt es fünf Zimmer - wir haben uns für das Menzeh Doppelzimmer entschieden. Der Mix aus moderner und traditioneller Einrichtung mit verschiedenen Einflüssen aus Afrika ist sehr geschmackvoll und man fühlt sich direkt wohl. Bei gutem Wetter ist das Dach sogar offen. Die Dachterrasse mit Tauchbecken und Sitzecke läd zum Verweilen ein. Wir haben es aber ehrlich gesagt gar nicht genutzt, sondern waren die ganze Zeit in der Stadt unterwegs und haben dort auf den Rooftops die Zeit genossen.

Bezahlt werden muss in Bar. Hebt also vorher oder spätestens am vorletzten Tag noch mal Geld ab.

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Die Agafay-Wüste

Das dritte Wüstengebiet in Marokko ist die Agafay-Wüste. Von Marrakesch ist die Steinwüste nur knapp eine Dreiviertelstunde mit dem Auto entfernt. Wer will, kann hier verschiedene Aktivitäten wie Buggyfahrten, Töpferkurse und Yoga- oder Massage-Sessions buchen. Oder wie wir, einfach nur die Zeit genießen.

Aber bitte nicht auf den Kamelen reiten. Schon auf dem Hinweg fährt man an unzähligen Tieren vorbei, die angekettet in der Sonne stehen und nichts anderes machen, als auf die Tourist:innen zu warten. Es zerreißt mir jedes Mal das Herz und ich verstehe nicht, wie man der Meinung sein kann, dass dies keine Tierquälerei ist.


UNTERKUNFT IN DER AGAFAY-WÜSTE

BE Agafay
Das Camp ist ein perfekter Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Es besteht aus komfortablen Bungalows, die mit Liebe zum Detail eingerichtet sind und teilweise renoviert wurden oder noch werden. Der obere Pool ist exklusiv den Hotelgäst:innen vorbehalten, während der untere Pool auch Tagesgäst:innen mit Daypass zur Verfügung steht.

Da es in der Umgebung keine weiteren Restaurants gibt, sind Frühstück und Abendessen direkt im Preis inbegriffen. Das Dinner wird dabei sogar als Drei-Gänge-Menü à la carte serviert. Leider ist der Service unfassbar langsam, sodass wir nicht selten kaltes Essen bekamen. Am ersten Abend waren die Gerichte außerdem etwas fade.

Da die letzten Kilometer über unbefestigte Wege führen, bietet das Camp einen Transfer von Marrakesch an. Wer es sich zutraut kann aber auch durchaus mit dem eigenen Wagen fahren. Allrad ist sicherlich von Vorteil, es geht aber auch ohne.

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Von Agafay sind es etwa drei Stunden nach Essaouira an der Küste.

Essaouira

Die Hafenstadt gehört zu den schönsten Städten in Marokko und auch ihre Festung war Filmkulisse für Game of Thrones.

Geparkt haben wir auf dem Parkplatz vor einem der Haupttore zur Medina. Auch wenn es ziemlich frisch war mit dem Wind, haben wir einen kleinen Spaziergang am Strand gemacht und etwas gegessen, bevor es in die Unterkunft ging. Am nächsten Tag haben wir die Stadt erkundet.

Sehenswürdigkeiten

Was man auf keinen Fall verpassen sollte, ist der Besuch auf dem Fischmarkt direkt am Hafen. Von hier kann man über den Moulay Hassan-Platz an der Stadtmauer entlang zur Sqala de la Kasbah spazieren und in den kleinen Läden stöbern. Wir sind auch durch die Galerie la Kasbah und auf dessen Dachterrasse. Und natürlich über die Souks.


UNTERKUNFT IN ESSAOUIRA

Les Jardins de Villa Maroc
Etwa 30 Minuten von Essaouira entfernt liegt die schöne und ruhige Anlage. Die elf Kuppelbauten sind inspiriert von südmarokkanischen Nualas und kombinieren traditionelle und nachhaltige Bauweise mit modernem Komfort. Die antike, natürliche Klimaregulierung in den Räumen gewährleistet kühle Innenräume im Sommer und Wärme im Winter. Zusätzlich wird mit einem Kamin geheizt. Jede Unterkunft verfügt über ein Schlafzimmer, Bad, Ankleidezimmer und eine Sitzecke. Das Frühstück war super lecker, vor allem das Berber Omelett.

Der Mindestaufenthalt hier beträgt zwei Nächte.

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Eine ganz tolle Alternative, vor allem mit Kindern, sind die Villa Heritage und die Villa Alchemist. Hier gilt eine Mindestanzahl an Übernachtungen von drei Nächten.


Auf dem Weg von Essaouira nach Taghazout haben wir einen kleinen Stop am Sidi Kaouki eingelegt. Der fünf Kilometer lange Strand ist ideal zum Wind- und Kitesurfen, für lange Strandspaziergänge und in den Sommermonaten auch zum Baden. Das Gebäude am nördlichen Ende des Strandes ist ein Mausoleum und für Tourist:innen nur bis zur ersten Etage begehbar, aber ein perfektes Fotomotiv.

Landschaft habe ich mich gefühlt wie in Kroatien oder der Toskana, überall kleine Bäumen und Sträucher, die in trockenen Böden wachsen. Hier wird an den Straßenständen hauptsächlich Arganöl verkauft.

Unser Auto haben wir direkt auf einem Parkplatz an der Hauptstraße abgestellt und sind den restlichen Weg zu Fuß durch die engen Gassen runter ans Wasser.

Taghazout

Unsere letzten beiden Tage haben wir mit Essen, Spazieren und Entspannen verbracht. Dafür ist das kleine Fischerdorf perfekt - es ist das Surferparadies von Marokko. Wer genau diesen Vibe haben möchte, sollte seine Unterkunft am Taghazout Beach wählen.

Für mehr Luxus findet ihr die großen Hotels am Panorama und Tamraght Beach. Wenn nicht gerade Ramadan ist (so wie bei uns) findet Freitag abends die "Golden Hour at Palm Party" im Beach Club des Hyatt Regency Taghazout statt. Die Party beginnt um 20:00 und geht bis 00:30 Uhr, Happy Hour ist von 20:00 bis 21:00 Uhr.


UNTERKUNFT IN TAGHAZOUT

World Of Waves - Surf House Taghazout
Das familiengeführte Boutique-Hotel liegt direkt am Strand der kleinen Bucht. Für den perfekten Vibe ist das Hotel und vor allem die Lage ideal, aber das Bad hat schon bessere Zeiten gesehen.
Im hoteleigenen Restaurant kann à la carte gefrühstückt werden. Da es eines der wenigen ist, in denen Alkohol verkauft werden darf, wird es hier besonders abends sehr voll. Alle sind nett und sehr hilfsbereit, aber bei dem Service braucht man wirklich Geduld.

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Am letzten Morgen haben wir sehr früh ausgecheckt und sind etwa eine Stunde zum Flughafen gefahren. Dort angekommen bringt man das Auto einfach auf dem großen Parkplatz zurück. Für alle Vermieter gibt es eigene Bereiche, die mit Flaggen ausgeschildert sind.

 

unsere Kosten in der Übersicht

Flüge: 479,98 Euro
Transport (Auto, Tanken, Taxi & Parken): 597,54 Euro
Unterkünfte: 2.559,29 Euro (ca. 160 Euro pro Nacht)
Aktivitäten: 264,38 Euro
Verpflegung: 750,48 Euro (25 Euro pro Person am Tag, allerdings ohne Frühstück, das war in der Regel bei den Unterkünften mit dabei)
Sonstiges: 32,51 Euro

gesamt: 4.684,18 Euro | 2.342,09 Euro pro Person für 2 Wochen

In Marokko könnt ihr natürlich deutlich günstigere Unterkünfte finden. Vor allem in der Sahara und der Agafay Wüste, sowie an der Küste gibt es auf jeden Fall preiswertere Alternativen. Beim Essen war es vor allem so teuer, da wir häufig in den Unterkünften das Dinner buchen mussten und die Preise dort bei 25 bis 30 Euro pro Person lagen. Im Supermarkt oder den Restaurants zahlt man durchaus so viel wie in Deutschland. Günstig wird es beim Einkaufen auf den einheimischen Märkten und in den Souks.

 

nice to know

  • Visum, spezielle Impfungen und Adapter für die Steckdose sind nicht notwendig.

  • Schaut, dass ihr immer genug Bargeld dabei habt. Bankautomaten in größeren Orten funktionieren zwar meistens, aber vielleicht nicht immer.

  • Rechnet am besten immer mit Polizei- und Radarkontrollen. Auch wenn es nicht danach aussieht, haltet am besten immer an und wartet und fahrt erst weiter, wenn ihr ein Zeichen bekommt. Langsam vorbeifahren darf man nur, wenn auf dem dreieckigen Schild „Rallentir“ steht.

  • Fahrten im Dunkeln solltet ihr vermeiden. Häufig sind Fahrzeuge und Pferdekarren unbeleuchtet, aber es können auch Hunde, Schafe oder andere Tiere über die Straßen laufen.

  • Auf den Souks immer verhandeln.

  • Häufig wollen einem Fremde, auch Kinder, den Weg zeigen, vor allem in der Medina oder auf den Souks. Allerdings ist dies nur eine Masche, um Geld zu bekommen. Kleiner Tipp dabei: Wenn ihr auf einem Schild das Wort ‘derb’ (Ende) lest, bedeutet das eine Sackgasse.

  • Zum Frühstück gibt es eigentlich immer das gleiche: Batbout (marokkanisches Grießbrot aus der Pfanne - ähnlich zu Pita Brot), Msemen (marokkanisches Fladenbrot), (Zitronen)Kuchen, Erdbeermarmelade, Rührei oder Omelett, häufig auch Früchte (und Joghurt), Orangensaft und natürlich Tee oder Kaffee

  • Oliven gibt es immer und überall.

  • Die Taxen in Marokko haben in allen Städten andere Farben. In Fès und Agadir sind sie rot, in Marrakesch orange, in Essaouria blau. Auf dem Weg von Fès in die Sahara waren sie grün.

  • Überall findet man wunderschöne Keramik aus dem Ort Tamegroute.

  • In manchen Städten muss man City Tax bezahlen (Essaouira), in anderen Orten ist es bereits im Hotelpreis inkludiert.

 

Fazit

Die zwei Wochen waren so abwechslungsreich, dass es sich nach drei und mehr angefühlt hat. Am besten fanden wir es in Marrakesch und an der Küste, würden aber keinen Stop missen wollen. Die Menschen sind wahnsinnig gastfreundlich und hilfsbereit.

Leider hatte ich durchaus Momente, in denen ich mich nicht so wohl gefühlt habe - vor allem abends in der Medina oder auf den Souks. Passiert ist uns aber nichts. Für wen das ein Kriterium ist: Gleichgeschlechtliche Sexualbeziehungen sind in Marokko leider noch immer strafbar und auch die Gleichstellung der Frau ist nicht vorhanden.

 

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